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Archiv für April, 2019

Nachruf für Günter Salzmann

14. April 2019 Kommentare ausgeschaltet

Als der TTC-Lauchringen 1995 von einigen Jungen, die heute auch nicht mehr so jung sind, gegründet wurde, war auch Günter dabei. Wir konnten von seiner Erfahrung und vor allem seinem Netzwerk profitieren. Er gab den Jungen aus dem Hintergrund eine Richtung vor und das war auch gut so.

Als es im Laufe der Jahre zu personellen Engpassen kam, übernahm er erfolgreich einige Jahre als Vorsitzender die Geschicke des Vereins. Wofür wir sehr dankbar sind.

Günter war auch ein größer Förderer unserer Partnerschaft mit den Tischtennisfreunden aus Saint Pierre in Frankreich. Hier erinnern wir uns an sehr viele und wunderschöne Begegnungen in Frankreich oder bei uns in Lauchringen, wenn unsere Freunde zu Besuch waren. Der fanzösischen Sprache eigentlich nicht mächtig, tat das der Geselligkeit und Kommunikation von Günter keinen Abbruch. Dort wo Günter mit unseren Franzosen am Tisch saß, wurde am meisten gelacht und kommuniziert. Auf welche Art und Weise auch immer.

Legendär auch die vielen Vereinsfeste, die wir unter dem Dach der Familien Salzmann feiern durften. Die Villa Erdwall hat sich da ein ums andere mal als perfekte Partylocation erwiesen und Günter als wunderbarer, überaus unterhaltsamer und großzügiger Gastgeber. An dieser Stelle auch ein ganz großes Dankeschön an Erika. Denn an ihr ist da immer einiges an Arbeit hängen geblieben. Es hieß aber nie, ohje welch Aufwand, sondern immer nur „kömmet doch zu uns“. Vielen Dank hierfür.

Als Spieler war Günter ein höchst unangenehmer Gegner. Mit allen Wassern gewaschen und ein Schlitzohr. Noch dazu Linkshänder, was grundsätzlich schon für Verwirrung sorgt. Markenzeichen waren seine Rückhandunterschnittbälle, er sprach von seinem Shanghai-Drall, die er dann auch immer noch extrem in die Ecken platzierte. Und wehe der Ball kam etwas zu hoch zurück. Dann kam die gewichtige Vorhand ins Spiel, die den Ball regelmäßig und unerreichbar beim Gegner versenkte. Masse mal Geschwindigkeit. Von der Natur in Sachen Athletik jetzt eher leicht benachteiligt, brachte Günter seine Gegner trotzdem regelmäßig zur Verzweiflung. Den Verfasser dieser Zeilen eingeschlossen.

Was für seine Gegner immer noch erschwerend hinzu kam, war Günters unbändiger Kampfgeist. Wenn es in einem Punkt- oder Meisterschaftsspiel darauf ankam, kämpfte er bis aufs Messer und zur totalen Erschöpfung. Weithin hörbar keuchend, so dass seine Mannschaftskollegen auf der Bank regelmäßig dachten, hoffentlich kippt er uns jetzt nicht um. Aber Aufgeben war nie eine Option.

Genau so kämpfend wollen wir Günter den Geselligen in Erinnerung behalten.

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